Wie geht ………. Brennesseljauche?

Wer mit der Natur gärtnert, für den kommen chemische Pflanzendünger genauso wenig infrage wie chemische Schädlingsbekämpfungsmittel. Trotzdem wünscht sich jede*r Gärtner*in starke, gesunde Pflanzen möglichst ohne Schädlinge.
Das kann man auch mit natürlichen Mitteln erreichen; eines davon stelle ich heute vor.


Brennesseljauche, ein gegorener Sud aus Brennesselblättern mit Wasser, ist sehr einfach herzustellen. Du brauchst dazu nichts weiter als einen Eimer, Brennesselblätter (ohne Blüten! ,aber ruhig mit den Stielen), einen Stock zum Umrühren und eine Abdeckung für den Eimer; ich nehme eine alte Bodenfliese in passender Größe.
Und du brauchst definitiv einen etwas abgelegenen Platz für den Eimer.
Denn das ist in meinen Augen der einzige Nachteil der Brennesseljauche; durch Gärungsprozesse entsteht ein wirklich unangenehmer Geruch, der allerdings durch die Abdeckung und durch Zugabe von etwas Steinmehl deutlich gemildert werden kann.

Soviel zu den Nachteilen – jetzt kommen wir aber zu den vielen Vorteilen:
* Brennesseljauche ist sehr einfach und kostenlos herzustellen – vorausgesetzt, du findest irgendwo Brennesseln (sollte kein Problem sein).
* Sie wird aus einem (rasend schnell!) nachwachsenden Rohstoff hergestellt und ist somit auch jederzeit reproduzierbar.
* Brennesseljauche enthält vor allem Stickstoff, Kalium und Eisen, aber auch weitere Minralstoffe, und ist damit ein Universaldünger für fast alle Pflanzen; wer Gemüse anbaut, sollte lediglich sogenannte Schwachzehrer wie z.B. Erbsen und Bohnen nicht damit düngen.
*Du kannst mit Brennesseljauche nicht nur düngen, sondern auch Schädlinge an deinen Pflanzen, wie z.B. Blattläuse, auf natürliche Weise bekämpfen.
*Du findest eine sehr nützliche Verwendung für ein „Unkraut“, über das du dich sonst wahrscheinlich ärgern würdest 🙂

Und wie geht das nun mit der Brennesseljauche?
Du schützt deine Hände (ich nehme immer Gummihandschuhe, das klappt prima) und sammelst Brennesseln ohne Blüten in deinen Eimer, bis er fast voll ist; wenn du sie etwas zerkleinerst, passt mehr hinein.
Dann füllst du den Eimer bis obenhin mit Wasser, stellst ihn an eine möglichst entlegene Stelle und deckst ihn ab.
Von jetzt an brauchst du nur noch jeden Tag ein bisschen umzurühren und abzuwarten. Nach einigen Tagen beginnt der Gärvorgang, es schäumt ein bisschen im Eimer. Das ist richtig so.

Wenn es dann nach einigen Tagen nicht mehr schäumt, ist die Brennesseljauche fertig. Das geht im Sommer manchmal in einer Woche, weil es warm ist, im Frühling dauert es eher 2-3 Wochen.

Zum Düngen verdünnst du die Jauche im Verhältnis 1:10, also 1 Liter Jauche auf 10 Liter Wasser. Damit gießt du deine Pflanzen alle 2-3 Wochen – oder so oft du daran denkst :-).
Zur Bekämpfung von Schädlingen nimmst du nicht die fertig gegorene, verdünnte Jauche, sondern die frische Brühe 24 Stunden nach dem Ansetzen, und zwar unverdünnt. Damit spritzt oder begießt du die Pflanzen, die z.B. von Blattläusen befallen sind.

Die matschigen Brennesselreste im Eimer bitte nicht wegwerfen, wenn die Jauche verbraucht ist, sondern im Idealfall auf den Kompost geben – oder sonst unter Büschen o.ä. verteilen, das ist nämlich auch ein wertvoller Dünger.
Tja, und dann am besten gleich eine neue Brennesseljauche ansetzen.

Und zu guter Letzt noch ein Tipp: Wenn die Brennesseln in deinem Garten überhand nehmen (die wachsen wirklich schnell nach!), schneid sie alle ab, bevor sie blühen, und wirf sie auf den Rasen. Dann mähst du und verteilst die gehackten Brennesseln zusammen mit dem Grasschnitt als Mulch in deinen Beeten. Klassisches win win.

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