Wie gehen …….. Trockenblumen?



Ob man durch die Stadt und durch Dekoläden schlendert oder sich im Internet bei Pinterest, Instagram & Co. inspirieren lässt, Trockenblumen sind einfach überall. Sie haben längst ihr altmodisches, verstaubtes Image abgelegt und sind seit einigen Jahren ein immer stärker werdender Trend , der aus der Blumen- und Dekorationsbranche nicht mehr wegzudenken ist.




Während des Winters haben frische Blumen einfach keine Saison und werden unter klima-schädlichen und gesundheitsgefährdenden Bedingungen hergestellt (Arbeitsbedingungen, Transportwege, Einsatz von Chemie, Treibhäuser), damit sie für uns durchgängig verfügbar sind und wir auch in dieser Zeit unsere Sehnsucht nach Blumen stillen können.
Diese Sehnsucht kann ich absolut nachvollziehen, mir geht es ganz genauso. Doch kann ich mir inzwischen nicht mehr vorstellen, Blumen zu kaufen, die unter solchen Bedingungen produziert wurden.





Da sind getrocknete Blumen sicher eine schöne und akzeptable Alternative, voll im Trend und deshalb in großer Auswahl überall erhältlich. Richtig?
Nicht ganz, leider. Denn was für frische Schnittblumen gilt, trifft leider auch auf die meisten konventionellen Trockenblumen zu: Abgesehen davon, dass sie ja aus konventionellen frischen Blumen hergestellt werden, werden sie beim Prozess der Trocknung nochmal massiv chemisch behandelt, chemisch gebleicht und chemisch haltbarer und unemp-findlicher gemacht.
Was genau da abläuft und welchen chemischen Behandlungen konventionelle Trockenblumen unterzogen werden, hat meine Slowflowerkollegin Anne von Ikoflowers
hier sehr gut und ausführlich beschrieben; lies es dir mal durch, es ist wirklich erschreckend.




Doch es geht auch anders; Blumen zu trocknen, ist wirklich nicht schwierig, auch ganz ohne chemische Behandlung. Alles, was du brauchst, sind geeignete Blumensorten und eine Hängevorrichtung zum Trocknen in einem warmen, möglichst abgedunkelten Raum (z.B. gespannte Leinen in einem Heizraum und Haken oder Klammern). Wärme hilft beim Trocknen, relative Dunkelheit bewahrt die Farben. Möchtest du allerdings, wie es gerade so angesagt ist, ausgebleichte Blumen haben, hänge sie zum Trocknen z.B. vor ein sonniges Fenster.
Und solche Trockenblumen, die aus regionalen, saisonalen und nachhaltig angebauten Blumen ohne jede chemische Behandlung hergestellt wurden, die sind tatsächlich eine schöne, umweltfreundliche und nachhaltige Alternative.




Die meisten Blumensorten trocknen nach meinen Erfahrungen am besten hängend. Einzige Ausnahme bei mir sind die Bauernhortensien, die ich mit oder auch ohne Wasser einfach in der Vase trocknen lasse. Ihre Farben verändern sich dabei zu blasseren, moody Tönen, was ich sehr edel finde.





Und wie geht das nun mit dem Trocknen?
Du erntest die Blumen, die du trocknen willst, wenn sie schon in Blüte stehen, aber noch nicht angefangen haben zu verblühen. Binde mehrere Stiele fest zusammen (die Stiele verlieren beim Trocknungsprozess deutlich an Umfang) und hänge sie kopfüber auf – dunkel und warm. Nach etwa 2 Wochen sollten sie durchgetrocknet sein.
Welche Blumen eignen sich zum Trocknen?
Hier sind deiner Experimentierfreude keine Grenzen gesetzt; ich habe auch schon vieles getestet. Bei mir funktionieren sehr gut:
Strohblumen (der Klassiker!), Hortensien (Bauernhortensien stehend, Ballhortensien hängend), Astern, Mutterkraut, Dill, Ball-/Pompondahlien, Ziergrasblütenstände, argentinisches Eisenkraut, Lavendel, Perlkörbchen, Bertramsgarbe, Jungfer im Grünen (da auf die dicken Samenkapseln warten).



Aus getrockneten Blumen entstehen wunderschöne Sträuße, farbenfroh oder Ton-in-Ton; sie erzählen vom vergangenen Sommer und verkürzen die Wartezeit auf den kommenden. Die Sträuße halten, wenn du sie von Wasser und allzu hellem Licht fernhältst, jahrelang; du kannst sie im Frühjahr sehr vorsichtig einwickeln oder in einen ausreichend großen Karton legen und bis zum nächsten Winter lagern.

Neben Sträußen kannst du mit Trockenblumen viele weitere unkomplizierte DIY-Objekte gestalten. Ich zeige dir mal einiges von dem, was ich schon so alles gemacht habe:



Trockenblumenring für die Wand


Kerzenhalter


unbedenkliche Tortendeko



Geschenkdeko


Sicher fällt dir noch viel mehr ein, Inspiration gibt es ja genug. Und was für ein gutes Gefühl, die eigenen Sommerblumen, die eigentlich sehr vergänglich sind, zu bewahren und haltbar zu machen, und das völlig ohne Chemie und Umweltgifte!
Und wenn du kein Garten- oder DIY-Fan bist, bist du trotzdem nicht auf chemisch behandelte, konventionelle Trockenblumen angewiesen. Unbehandelte, ungebleichte und nachhaltig angebaute Trockenblumen bekommst du bei vielen Mitgliedern der Slowflowerbewegung, die sie oft sogar auch verschicken.




Hast du selbst schon Blumen getrocknet? Welche klappen bei dir gut, welche gar nicht? Hast du schon Dinge mit getrockneten Blumen gestaltet? Ich bin gespannt auf deine Erfahrungen und würde mich freuen, wenn du mir einen Kommentar hinterlässt.

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